Da immer wieder Fragen auftreten, biete ich jetzt ein Forum zur Diskussion an!

MidiTrix ist ein kleines Hilfsprogramm, das ich ursprünglich zur Behebung eines Missstandes in meinem Setup geschrieben habe. Mittlerweile hat es sich allerdings ganz hübsch gemausert...

Dieses Setup enthält eine Kette aus 6 eMagic Unitor 8 Geräten. Das ist nämlich das, was mich dazu bewogen hat, von MOTU Midi Timepiece AV auf Unitor umzusteigen - man kann bis zu 8 davon verketten und als einen Verbund vom PC aus ansprechen. Außerdem sind sie blau :-)

Die "aktuelle" Software für amt8/Unitor8 gibt's übrigens immer noch bei Apple unter ftp://ftp.apple.com/emagic/ zu finden, auch wenn die PC-Versionen höchstwahrscheinlich nie mehr weiterentwickelt werden...

Leider haben die Unitors einen bedauerlichen Mangel in ihrer Software...

Unitor 8 / amt 8 Problem

Der Unitor 8 kennt zwei Modi:

Wenn man einfach nur mal ein wenig düdeln will, ist es nicht unbedingt erforderlich, einen Computer aufzudrehen... man kreiert einfach vorweg einen Patch für den Unitor 8 und verwendet den dann, um mit einem Masterkeyboard bestimmte andere Geräte anzusteuern. Theoretisch.

Das Leben könnte so einfach sein, wenn das funktionieren würde... leider ist die SysEx-Implementierung der Unitor/amt-Geräte in diesem Punkt etwas zu simpel gestrickt. Diese erlaubt es zwar, jedem Gerät in der Unitor-Kette mitzuteilen, an welche Midi Out-Ports eingehende Signale von einem der 8 Midi In-Ports weitergeleitet werden sollen - es ist aber nicht möglich, anzugeben, von welchem Unitor in der Kette diese Signale stammen. Sprich - es werden alle MIDI Ins der bis zu 8 Unitors in der Kette gleich behandelt. Was z.B. auf Midi In Port 1 des ersten Unitor ankommt, wird auch bei allen anderen Unitors als auf Port 1 eingehend behandelt. Das macht eine echte Matrix unmöglich - ich kann in einer Kette aus mehreren Unitors keine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen einem Midi In und einem Midi Out aufbauen.

Wenn ich das will, muss also ein Computer laufen <seufz>... aber auch dann will ich nicht ständig irgendein hyperkomplexes Sequenzerprogramm zu dem profanen Zweck abstellen, ein paar MIDI-Nachrichten von hier nach da zu schaufeln. Hierzu wurde MidiTrix entworfen.

Arbeitsweise

MidiTrix ist sehr einfach zu bedienen - sofern nicht explizit wegkonfiguriert, werden alle MIDI Ports geöffnet und als Matrix auf dem Bildschirm dargestellt; die Midi Input Ports als Zeilen und die Output Ports als Spalten. Wenn Daten von einem bestimmten Input-Port an einen bestimmten Output Port gesendet werden, ist in dieser Zelle ein Karosymbol zu sehen. Die Verbindungen können einfach dadurch angelegt oder gelöst werden, daß die betreffende Zelle angeklickt wird. Midi Output Ports auf anderen Rechnern, auf denen MidiTrix läuft, können einfach über Midi / Add Remote Devices hinzugefügt werden. Per rechter Maustaste kann für jeden Eingang, Ausgang sowie jede Verbindung ein Filtersatz definiert werden.  Der angezeigte Name jedes Ports kann frei vergeben werden.

Es können auch einzelne Controller-Nachrichten ausgefiltert werden. Inspiriert wurde das von einem Kawai K5, den ich gerade zu reparieren versuche - der schickt doch glatt beim Loslassen der letzten gedrückten Taste ein "All Notes Off" hinterher... Redundanz in ihrer schönsten Form...

Feedback Loop-Erkennung ist auch eingebaut; die Defaultwerte funktionieren bei einem echten Hardware Loop an meinem Unitor8, der über USB am PC hängt.

SysEx-Behandlung verbessert, Panikfunktionalität eingebaut, kann bei Programmwechsel beliebige MIDI-Nachrichten (bis zu 1000) senden.

Die Filtermöglichkeiten wurden erweitert und MIDI-Übersetzungsmöglichkeiten wurden hinzugefügt.

MidiTrix V1.27 kann hier heruntergeladen werden. 133 herzhafte KB :-)